Sprachh?nge und Sprechl?nge

Das Brechen der Steine kostet viele Arme und Beine, manchen fallen die Spitzhacken aus den H?nden, und die Schw?chsten werden ihre Opfer. Abgebl?ttert sind Jahre in verstopften Rinnsteinen gesprengter Stra?en. M?tzen liegen neben zerrissenen Hosen und aufgerissenen Schuhen an weggeschossenen Beinen. Leere Taschen der Verzweiflung sind festgefroren am Boden eines eisig fremden Winters. Daneben liegen abgebrochene Zigaretten, beschriebene Zettel und verknitterte Briefst?cke unter dem Eis. Aus einer Brusttasche werden zwei Fotos gezogen, das eine mit dem Kopf einer alten Frau, das andere mit einer jungen Frau. Im untersten Taschenwinkel steckt noch ein Kreuz, wie es M?tter ihren S?hnen mit auf den Weg gaben. Nur wenig weiter reihen sich die Urnen, das werden sie auch in Zukunft tun. Dann der Jugend andere Tr?ume, h?rt die Uhren ticken noch, doch andere sind schon still. Knoten rei?en mit den Jahren und M?ntel fallen von den N?geln, nicht anders geht's mit roten Roben, denn neue Zeiten gehn in neuen Schuhen mit neuen schwarzen Senkeln fest verschn?rt. Von den K?pfen ziehen abgegriffene M?tzen, die ihr Haar in dem, was war, verloren haben. Das Gedicht als Botschaft versucht, die Ketten der Kerkerung zu sprengen und aus dem Paradies der Freiheit zu berichten. Hoffnung ist das gr??te Angebot, es anzunehmen, ist die gr??te Chance, es auszuschlagen, bleibt die gr??te Tragik. Die Ansagerin sprach russisch durch den Lautsprecher. Darauf sagte Ilja Igorowitsch: «Mein Sohn, du musst gehn. Komm, lass dich umarmen; wer wei?, ob ich es noch einmal kann.» Boris beugte sich zum Vater herab, der den linken Arm um den Hals des Sohnes legte, ihn fest an sich dr?ckte und mehrere Male seine Stirn k?sste. Dann lie? er ihn los , als g?be er ihn endg?ltig frei. Ilja Igorowitsch zog ein angeknittertes Schwarzwei?foto aus seiner linken Jackentasche: «Nimm das Foto und h?te es! Es ist meine Mutter Katharina Zwetlana Bar?din. Du sollst das Foto deiner Gro?mutter haben, deren Namen du tr?gst.»