Kopf und K?rper

Jean und Marie sind als Zirkuskinder aufgewachsen, arbeiteten ?ber Jahre zusammen auf dem Trapez. Aber Marie will etwas anderes, will mehr sein als ein niedlicher «Luftball». Sie entdeckt ihre Leidenschaft zu B?chern und bricht eines Tages aus und verschwindet. Nach Jahren begegnen die beiden einander wieder, und es kommt zu einer neuen Zusammenarbeit, unter Beibehaltung des jeweiligen Kopfes, doch unter Austausch der K?rper – als Travestiepaar also. Aber der blo?e Wechsel ins Gegenteilige vermag Marie nicht gl?cklich zu machen, und sie sehnt sich nach der b?rgerlichen Geborgenheit einer stattlichen Villa, mit vielen B?chern und «Blick auf die Alpen». Die kann der Orthop?de Dr. Bergner ihr bieten, und er tut das gerne, nachdem Sophie, seine Frau, als Franz?sischlehrerin in Depressionen versunken, ihn verlassen hat, um in Paris, der Stadt ihrer Studienzeit, ihre Identit?t wieder zu finden. Und dann ist da auch noch Claire, die s??e Frau des Bankdirektors, die, von ihrer Unfruchtbarkeit und der Ereignislosigkeit ihres provinziellen Lebens frustriert, sich und ihren doch nicht so nutzlosen Kopf erst entdeckt, als sie sich angew?hnt hat, einsamen M?nnern ihren K?rper zu zeigen. Auf Umwegen also entdecken die Protagonisten, wie Kopf und K?rper zusammengeh?ren. Und auch Jean wei? am Ende, dass er mit seiner Marie nicht k?rperlich zusammensein mu?, um ihr ganz nah zu sein. Nicht nur diese beiden, sondern alle Figuren der Erz?hlung haben etwas von Trapezk?nstlern: Sie versuchen den Schwung des auf sie zufliegenden Trapezes zu nutzen, indem sie sich hinaufschwingen und, im Vertrauen auf ihr gutes Geschick, zusehen, wohin es sie tr?gt.