Der Bergpfarrer Extra 48 – Heimatroman

W?hrend ihm die Vers?hnung der Mitglieder des Deininger Clans sehr gut gelungen war, verl?sst den Bergpfarrer f?r kurze Zeit seine Menschenkenntnis. Er begegnet Lena Dorner und gewinnt einen ?u?erst positiven Eindruck von ihr. Hat sich Franziska alles eingebildet? Lena Dorner wirkt entwaffnend humorvoll und ehrlich. Auch Jannik l?sst sich von ihr kurz einwickeln. Aber schon bald kommt f?r ihn ein b?ses ­Erwachen – doch da zappelt er schon in ihrem Netz …
Der Bergpfarrer Nr. Kann Jan seine Susanne ?berzeugen? Susanne W?lfert erreichte die Passh?he, fuhr auf den Parkplatz, stieg aus dem Auto und schaute hinunter ins Wachnertal. Ein warmes Gef?hl durchstr?mte sie. Sie war wieder zu Hause. Es war, als w?rde sich bei diesem Anblick in ihr der Stau aus Entt?uschung, ?rger und Frustration, den sie mit sich herumgetragen hatte, aufl?sen und dem Gef?hl einer grenzenlosen Freiheit weichen. Nichts schien sich hier ver?ndert zu haben. Wie versteinerte, stumme W?chter erhoben sich rund um das Tal die himmelst?rmenden, zerkl?fteten Felsketten und die bewaldeten Berge, wie eine gr?ne Lebensader schl?ngelte sich die Kachlach am Rand des Tales dahin, um in den Achsteinsee zu m?nden, der sich wie ein riesiger verfl?ssigter Smaragd aus dem dunklen Gr?n und Braun der Wiesen, Felder und ?cker abhob. Die Achtundzwanzigj?hrige atmete durch. Nur noch ein paar Minuten, dann w?rde sie ihre Eltern in die Arme schlie?en k?nnen, sie w?rde in deren Haus ihr fr?heres Zimmer wieder beziehen, und nichts mehr sollte sie je wieder veranlassen k?nnen, St. Johann und das Wachnertal zu verlassen. Susanne war ungef?hr eins f?nfundsiebzig gro? und schlank, aber dennoch fraulich proportioniert. Sie wirkte sehr durchtrainiert. Bekleidet war sie mit einem wei?en Rock, der eine Handbreit ?ber den Knien endete, einer gr?nen Bluse und ebenfalls gr?nen Sneakers. Sieben Jahre lang hatte sie in Berlin bei einer gro?en B?hne als T?nzerin gearbeitet. Nun hatte sie alle Br?cken hinter sich abgebrochen. Ihre R?ckkehr in die Heimat sollte zugleich ein Neubeginn sein. Man konnte von hier oben aus die drei Gemeinden sehen, ihre roten Hausd?cher, die Kircht?rme, die Bauernh?fe inmitten der Felder, die weidenden K?he und Schafe. Es war ein Bild der Ruhe und Beschaulichkeit. Susanne sog es in sich ein und sp?rte, wie diese Ruhe auch von ihr Besitz ergriff, und f?r einen Moment wollte sich so etwas wie ein Gl?cksgef?hl einstellen.