Elbenfürstin

Das zauberhafte, uralte Buch lag auf meinem Esstisch, w?hrend ich ungeduldig den sich tr?ge erhitzenden Wasserkessel abwartete. Hier unter dem K?chenfenster fiel noch gen?gend tr?bgraues Winterlicht ein, um auf die Deckenlampe verzichten zu k?nnen. «Was hat dieses Buch nur an sich?» Antiquit?ten entzogen sich schon immer meinem Interesse. «Geheimnisvoll.» Mir kam eine Idee und ich flitzte los zum B?cherregal im Wohnzimmer. Vielleicht fand sich im alten Lexikon eine Seite ?ber Schriften. Noch bevor ich den entsprechenden Band Sai – Suc aufschlagen konnte, pfiff mich der Wasserkessel zur?ck. Der Tee musste erst ziehen, also drehte ich mich wieder um. Das mitgebrachte Buch leuchtete! Das Lexikon geriet in Vergessenheit. Ein schmaler Lichtstrahl fiel auf die Schrift. Mein irres Glotzen dauerte exakt 2 Minuten und 40 Sekunden, bis das schrille Piepen der Teeuhr gn?dig meine entglittenen Gesichtsz?ge in Bewegung brachte. Vielleicht w?re der Anfang f?r mich leichter geraten, w?re mein Blick diesem ersten Lichtstrahl nach drau?en gefolgt. N?mlich in Erwartung einer Wolkenl?cke, die der tief stehenden Wintersonne eine freundliche Chance gab. Denn da drau?en gab es keine L?cke, keinen Sonnenstrahl, nur Einheitsgrau. Andererseits w?re der Anfang garantiert erheblich schlimmer missraten, h?tte ich meine unsichtbare Untermieterin aus Joschs Laden zur?ckkehren sehen. Nachdem die Elbe Elin jede einzelne Nacht meines bisherigen Lebens bewacht hatte, startete mit dem heutigen Tag ihr Fulltimejob bei mir.