M?nzstra?e 20

Eine Stra?e in Berlin-Mitte im Wandel der ZeitenEnde des 17. Jahrhunderts entstanden auf den unbebauten Fl?chen vor der Stadtmauer Berlins, die Scheunen Berliner B?rger mit Ackerbesitz. Dieses Gebiet wurde »Scheunenviertel« genannt, ein Name, der in der weiteren Geschichte der Stadt eine bewegte Rolle spielen sollte. Zu Beginn erwachsen feudale Palais und die Bewohner waren bedeutende Pers?nlichkeiten der Zeit, wie z.B. der preu?ische Minister Karl Abraham von Zedlitz, sein Anwesen befand sich in der M?nzstra?e 20, dessen namhaftester Besucher 1778, der Dichter Johann Wolfgang Goethe, auf seiner einzigen Berlin-Reise, war. Nach v. Zedlitz' Ausscheiden aus dem Staatsdienst und R?ckkehr nach Schlesien (1789) setzt ein merklicher sozialer Abstieg des Ansitzes M?nzstra?e 20 ein. Unter dieser Adresse wird im Dezember 1859 das Victoria-Theater er?ffnet und wir erleben mit, wie gr??te Niederlagen und h?chste Triumphe sich abwechseln. Im M?rz 1891 kam dann das Ende und das Victoria-Theater war Geschichte.In nennenswertem Umfang stieg die Zahl der ostj?dischen Einwanderer nach der ersten Russischen Revolution (1905) an und wurde verst?rkt durch den Zuzug galizischer Juden, die nicht zum S?ndenbock der in Aufl?sung begriffenen Kaiserreiche werden wollten. Die Gegend hinter dem Alexanderplatz wurde zu einem Lebenszentrum der so genannten »Ostjuden«. Ab 1933 wurden zunehmend neue Beschr?nkungen den Juden in Deutschland auferlegt. Familien auseinandergerissen, Abschied genommen – sehr oft f?r immer. Beim Novemberpogrom 1938, als die Synagogen brannten, war es der vorl?ufige Tiefpunkt und der letzte Moment, das Land zu verlassen. Wahllos wurden die Menschen verhaftet und in die Konzentrationslager gebracht. Noch ahnten nur Wenige, wie das Ende sein w?rde.