Bruno Meier – лучшие книги

Unser Bild des Mittelalters ist bis heute stark gepr?gt von der traditionellen Befreiungsgeschichte mit Tell, R?tlischwur und Burgenbruch sowie der Erbfeindschaft zu den Habsburgern. Die Geschichtsforschung hat in den letzten 50 Jahren diese Begriffe in ihrer Bedeutung hinterfragt, relativiert und neu eingeordnet. Sie hat Mythen von Geschichte getrennt und ihre je eigene Bedeutung herausgearbeitet.Der kurz gefasste ?berblick zur Entstehung der Eidgenossenschaft fehlt aber. Nach seinem Aussenblick auf die Eidgenossenschaft ?ber die habsburgische Geschichte der Schweiz (2008) breitet der Autor diesmal das aktuelle Wissen zur Entstehung der Eidgenossenschaft im Sp?tmittelalter von innen aus. Dies vor dem Hintergrund der traditionellen Erz?hlung. Referenz dabei sind die Schweizer Chroniken von Aegidius Tschudi und Johannes Stumpf aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, die das traditionelle Bild der Schweizer Geschichte bis weit ins 20. Jahrhundert gepr?gt haben. Dabei entsteht nicht eine neue Erz?hlung, aber eine ?bersicht ?ber die entscheidenden Faktoren, die zur Bildung und Weiterentwicklung der Eidgenossenschaft gef?hrt haben.

Jahrhundertelang ist Schweizergeschichte als Werden und Wachsen der Eidgenossenschaft geschrieben worden, ein einseitiger Blick. Eine Schweizergeschichte des Mittelalter vom Rand aus gesehen, erz?hlt dieses Buch. Vor 900 Jahren ist die Habsburg, die namensgebende Burg erstmals erw?hnt, vor 700 Jahren ist K?nig Albrecht bei Windisch von seinem Neffen ermordert worden: Anlass f?r einen neuen Blick auf das Verh?ltnis zwischen Habsburgern und Eidgenossen. Das Buch erz?hlt eine Schweizergeschichte des Mittelalters von den R?ndern – vom Aargau, Thurgau oder Elsass – aus gesehen. Sie ist die spannende Geschichte vom Aufstieg der Habsburger und ihrem Verh?ltnis zum eigenen Stammland. Die Habsburger tragen in der Schweizergeschichte zwar den Stempel der Verlierer. Gleichzeitig mit dem R?ckzug aus ihrem Stammland, dem Aargau, haben sie sich aber zur bestimmenden Macht in Europa aufgeschwungen. Wenn die Entstehung der Eidgenossenschaft vom Rand aus erz?hlt wird, ergeben sich ganz neue Blickwinkel. Der mythisch ?berh?hte Kern in der Innerschweiz wird dabei zum Teil eines ?bergeordneten Kr?ftespiels, in dem Kaiser und K?nige, Savoyer und Tiroler, Berner und Z?rcher, Innerschweizer und Aargauer, eine Rolle spielten.

1291 gilt in der Schweiz bis heute als Anfang der Eidgenossenschaft. Grund daf?r ist der «Bundesbrief», ein Dokument, das mit den Worten "zu Anfang des Monats August 1291" endet, das aber erst im 19. Jahrhundert zum Gr?ndungsdokument der Schweiz gemacht wurde. Die mythische Bedeutung von 1291 kontrastiert stark mit dem Wissen ?ber dieses Jahr. Der Historiker Bruno Meier erz?hlt die Geschichte von 1291 auf neue Art, als dichte Beschreibung der Ereignisse von Januar bis Dezember, mit R?ckblenden und Ausblicken. Wir befinden uns im Sp?tmittelalter, als ein K?nig wie Rudolf von Habsburg seine Macht durch st?ndiges Reisen, durch B?ndnisse und Ehepolitik sichern muss. Als er im Juli 1291 stirbt, geht sein Nachfolgeplan nicht auf und f?hrt im Folgejahr zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Genfer- und Bodensee. So entsteht ein v?llig neues Bild dieses Jahres, fern vom mit Mythen beladenen Schweizbild.