"Es war seltsam, welch eine Wandlung in Jakobe Ansold von dem Augenblick ab vorging, wo sie den Entschlu? gefa?t hatte, in n?chster Zeit das Haus ihres Mannes f?r immer zu verlassen. Sie wunderte sich selbst dar?ber, da? sie nun auf einmal ganz ruhig wurde. Sie begriff es nicht; nach all dem Sturm die pl?tzliche Stille – nach einem Seelensturm durch Monate hindurch, den niemand auf Erden kannte, niemand ahnte au?er ihr – und am wenigsten ihr Mann." Besagter «Seelensturm» wurde ausgel?st durch die Begegnung mit dem jungen Erich von W?lsick im vorausgegangenen Sommer. Dabei ist zwischen den beiden «nichts» passiert, so viel die Leute in Berlin und ?berall auch munkeln, und beide sind fest entschlossen, einander niemals wiederzusehen. Als von W?lsick nach Berlin kommt und erf?hrt, dass sich Jakobe dort befindet, die nach dem Verlassen ihres Mannes bei ihrer alten Tante Fr?ulein Therese von Kritzing untergekrochen ist, bringt ihn das jetzt, wo er «diese Geschichte am Wickel hat», in ernste Schwierigkeiten und Seelenn?te. Die Klatsch- und Ger?chtek?che brodelt. Werden die beiden ihren Entschluss, sich niemals wiederzusehen, wirklich aufrechterhalten k?nnen? Und da ist auch noch die sch?ne junge Sophie Neerlage, die ihre ganz eigenen Pl?ne zu haben scheint … Ein «echter Stratz'», der auch hier wieder gekonnt den tieff?hlenden Liebesroman mit dem entlarvenden Gesellschaftsroman verbindet.-
Rudolf Stratz
Herzblut
