Das Ende der Clara

"Es ist eine merkw?rdige Tatsache und bei Seefahrern unumstritten, dass der Anblick einer gro?en Wasserfl?che durstig macht." Das gilt aber nicht allein f?r die Menschen, die auf ihnen fahren, sondern offenbar auch f?r Schiffe. So sog der alte Gaffelschoner «Clara» mitunter soviel Wasser, dass die beiden Helfer von Schiffer Wilms an die Pumpen mussten, obgleich er es wie sp?ter auch seine Frau so hielten, dass sie einen ersten Schluck aus jeder neuen Buddel Kern den Decksplanken opferten, damit sie dicht zogen. Als aber der neue Eigner der «Clara» prozessieren wollte, weil er diese Erfahrungen als T?nkram in den Wind geschlagen und nat?rlich schlimme Folgen zu beklagen hatte, trug er schlie?lich nicht mehr als «sein blaues Wunder» davon. Oll Grell, der Maker auf der «Canberra», erlebt nach einem zu gut gebrauten Grog nach seem?nnischem Rezept eine schlimme Havarei, bei der er vermeintlich die schmucke Yacht des jungen Skippers in den Grund des Boddens gesetzt hatte. Doch Wedderkopp war gl?cklicherweise n?chtern an Bord gekommen und hatte das modern nach ger?stete Schiff sicher ?ber die pommerschen Gew?sser man?vriert. Colin Archer, der ber?hmte norwegische Schiffsbaumeister und Laureat des K?nigs, hatte sich vorgenommen, ein Schiff nach den h?chsten Erkenntnissen der Schiffbaukunst, aus den besten H?lzern der Alten Welt und mit gr??ter Sorgfalt zu bauen. Aber er konnte dabei auch keinen Augenblick auf den vertrauten Umgang mit seinem Drull (einem Troll) verzichten, sonst musste die Arbeit misslingen. Sind dies nun Klabautermanngeschichten, oder entspringen sie einfach nur jahrhundertealter Seefahrererfahrung? Die Legende Colin Archer ist hier die einzige historische Erz?hlung in dem Kranz von Seglergeschichten, die unterhaltsame Lekt?re all denen bieten, die Fernweh, den Geruch nach Meer und Seetang und vor allem die verf?hrerisch ragenden Segel vor der Kimm des schier unendlichen Ozeans nicht missen m?chten.